Der älteste Reiseblog Deutschlands - Fotos, Bilder und Informationen aus über 20 Jahren
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von Susi und Strolch

Senecien auf dem Weg zum Kilimanjaro
Senecien auf dem Weg zum Kilimanjaro

Fotogalerie zur Besteigung hier.

 

Kilimanjaro Besteigung via Machame Gate (Route)

Info Akklimatisation - welche Aufstiegsroute ist am Besten?

Es gibt diverse Möglichkeiten den Kibu zu "bezwingen".  Wählen Sie eine der längeren Routen, denn jeder Akklimatisations-Tag ist wichtig!
Denn für viele Gipfelstürmer ist am Stella Point das Ende der Höhen-Fahnenstange erreicht. Wer Pech hat oder nicht genügend Zeit zur Akklimatisation eingeplant hat (passiert oft über die kürzeren Routen bsp.: die "Coca Cola/Marangu-Route", muss hier oftmals umkehren. Bitte eine passende länger dauernde Route auswählen.
Es ist eine Leistung bis zum Stella Point zu steigen, aber sicher auch schade, wenn man am Stella Point umkehren muss ... eine Urkunde gibt es aber trotzdem :-)

"Die Höhenkrankheit kann auch den sportlich fittesten betreffen und ist durchaus tagesformabhängig."

Die Anzahl der Todesfälle mag gemessen an der Anzahl an Besteigungen des Kilimandscharos sehr gering sein. Mit etwa 5 Todesfällen pro Jahr bei etwa 30.000 bis 40.000 Besteigungen liegt sie weit unter einem Promille.

Der Aufstieg ist technisch nicht allzu anspruchsvoll, aber eine ausreichende Akklimatisation und Fitness ist notwendig!
-> Nach unserem Trecking durch die Ngorongoro-Hochebende und die Besteigung des Lengai-Vulkans war der Kilimanjaro beinahe ein Kinderspiel.

 

1. Tag

Wir starten wieder mit der selben Agentur, mit der wir Safaris im letzten Bericht durchgeführt haben (Tarangire NP, Ngorongoro Krater und Ngorongoro Trecking, Lengai-Besteigung, Natron Lake).

8:30 Uhr - Abfahrt in Arusha zum Machame-Gate.

Der Kibo ist in Wolken gehüllt.
10:00 Uhr Ankunft im Ort Machame
Wir kaufen noch etwas Proviant (Schokolade, Glukose und Wasser) in einem kleinem Shop. Schräg gegenüber ist der Fleischerladen, es wurde gerade frisch geschlachtet. Der Geruch ist ekelerregend.

Fleischerei am Machame Gate

Im Dorf bauen die Menschen Bananen und Kaffee an. Es gibt genug Wasser am Fuße des Berges ... alles ist sattgrün.

10:30 Uhr: Ankunft am Gate

Träger wiegen ihre Last

Vor dem Tor warten viele Träger auf einen Job. Unser Guide Pauli kennt seine Favoriten und schnell werden die Lebensmittel sowie die Ausrüstung verteilt.
Jeder Träger muss vor dem Start seine Last wiegen lassen.

11:10 Uhr Start
Höhe über NN 1800m. Die Sonne scheint.
Wir wandern durch einen sagenhaften Bergregenwald. Von den Bäumen hängen lange Bärte (Flechten) herab.
Hochnebel kommt auf, die Route wird matschiger, aber das Laufen fällt leicht.
Es geht stetig bergauf, vorbei an Farnen, Seggen und Orchideen.

Sägge
Sägge am Wegesrand in der zweiten Vegetationsstufe

Die Sonne bezwingt den Nebel allmählich. Lichte Stellen in den Baumkronen geben den ersten Blick zum Kibo frei und dieser erscheint zum Greifen nah.

Der Kibo in greifbarer Nähe
Der Kibo ... scheinbar in greifbarer Nähe

Den Weg bis zum Machame-Camp auf ca. 2950 mNN genießen wir noch ohne größere Anstrengung ...
Kurz vor dem Camp verändert sich die Vegetation. Der Regenwald weicht einer Heide- und Moorlandschaft.
Wir genießen noch zwei sonnige Stunden mit Blick auf den Gipfel des Kibo. Die sternklare Nacht verspricht kalt zu werden.
Wir freuen uns auf das kuschelige Zelt und unsere Schlafsäcke.

Abendbrot am Kibu

2. Tag

Um 9 Uhr verlassen wir das Camp. Die ersten knapp 3 Stunden gehen steil bergauf, vorbei an Erika-Gewächsen, Strohblumen, Gladiolen und anderen Korbblütlern.

Die Vegetation wird flacher ... Senecien und Lobelien gesellen sich hinzu. Der Weg ist felsig und gut begehbar.

Edelweiß ?
Strohblumen gibt es erst weiter oben 

Lunchpoint auf über 3600mNN ... wir genießen den Blick auf die Shira-Spitzen und den Gipfel.
Ein Stunde später erreichen wir das windige Shira-Camp auf 3850 mNN.
Leichte Mattigkeit macht sich breit, sonst fühlen wir uns gut.
Es bleibt noch Zeit zum Schreiben, Lesen und genießen der grandiosen Gegend.

Ein toller Sonnenuntergang und die Abenddämmerung mit dem Blick auf den Mount Meru runden den Tag ab.

3.Tag:  Shira Camp - Baranco Camp
Die Nacht ist windig, das Zelt steht.
8:55 Uhr: Wir brechen auf.
Der starke Wind stört ein wenig, die Regenjacken kommen zu ihrem ersten Einsatz.
Gemächlich steigt der Pfad über einen felsigen sandigen Sattel. Die Gegend erscheint unwirtlich. Ab und an kämpfen sich sich ein paar letzte Gräser und Strohblumen durch. Flechten krallen sich an den Steinen fest.

Der heutige Tag wird als Akklimatisationstag (go high - sleep down) angesehen. So ist unser erstes Ziel der sog. Lawa-Tower in 4600 mNN nach drei Stunden erreicht. 
Lunchtime 30 Minuten.
Wir fühlen uns ausgesprochen gut ... fast schon trügerisch gut.
Beim Abstieg macht sich bei Knut ein leichter Druck im Kopf bemerkbar. Wir kreuzen kleine von Gletschern gespeiste Bächlein. Schnell erobern sich wieder Pflanzen das Revier. Nach eineinhalb Stunden bergab, am Ende durch einen Senecienwald, erreichen wir das schöne Baranco-Tal mit dem Camp.
Die Sonne kämpft mit dem Nebel und verliert.

4. Tag
Der Morgen empfängt uns mit Frost.
Die Breafast, eine erste zu erklimmende Steilwand wartet direkt nach dem Breakfast. Sie wird unter den Trägern gefürchtet, da es hier schon einige Unfälle gab.
Durch eine Geröllwüste geht es die nächsten drei Stunden bergauf-bergab zum Karanga Camp - Lunchtime.
Wir umgehen den Kibo heute auf seiner Südseite. Auf 4600 mNN erreichen wir nach weiteren zweieinhalb Stunden das Barafu Camp in den Felsen.
Die Vorbereitungen auf den nächtlichen Gipfelsturm werden schnell erledigt. 17:30 Uhr Abendessen und Nachtruhe.
Um 23:20 ruft der Berg.

Aufstieg zum Gipfel (Uhuru Peak)

Um 0:22 Uhr starten wir.
Mit gemäßigter Steigung und wenig Wind, ca. 5 Grad C und leichten Kopfschmerzen kommen wir gut voran, mal felsiger Untergrund mal staubige Asche im Wechsel. Der steilere Auftsieg beginnt nach einer Stunde ... die Karavane zieht weiter (Pauli, Susan, Knut und Dismas).
Es wird kälter, windiger und wir gewinnen schnell an Höhe, der Orion begleitet uns am nächtlichen Himmel.

Stella Point

Nach 4 3/4 Stunden ist der Kraterrand bzw. der Stella Point auf 5700mNN erklommen. Fast schon zu einfach scheint das Ganze.
Info: Wer hier umkehren muss, bekommt dennoch eine Urkunde!


Uhuro Peak - der höchste Punkt Afrikas

Nach einer Teepause erreichen wir den Uhuru Peak nach 30 Minuten um 5:42 Uhr in 5895 mNN ... der höchste Punkt Afrikas.
Picturetime. Wir sind tatsächlich fast die ersten auf dem Gipfel an diesem Tag. 

Gipfelfoto
Das obligatorische Gipfelfoto - überraschender Weise waren wir bei den Ersten heute

Es ist eisig, Susan's Hände sind kurz vor dem Erfrieren.
Langsam setzt die Dämmerung ein und wir können die gewaltigen Gletschermassen und den Mawenzi bewundern.

Die Reste des Furtwängler Gletschers
Die Reste des Furtwängler Gletschers im Jahre 2005 ... ob es diesen heute noch gibt?

Um den Sonnenaufgang genießen zu können ist es zu kalt ... wir sind zu schnell oder zu früh gestartet. Wir spüren die Höhe in den Köpfen und den Aufstieg in den Knochen, halten uns nicht zu lange auf und beginnen mit dem Abstieg - Sonnenaufgang.
Die Kopfschmerzen werden jetzt heftiger und Susan macht der Staub zu schaffen.
Abgekämpft erreichen wir um 8:30 Uhr das Camp und ruhen eine Stunde.
Nach kurzer Stärkung geht es in das 1600 Meter tiefer zwischen zwischen Erikas gelegene Mweka Camp.
14:30 Uhr Ankunft und relaxen im Zelt (Wir sind um 23:20 gestartet!).
Wir haben es geschafft!

Tag 6 - der letzte Kibotag
7 Uhr Frühstück und Abstieg zum untersten Gate. Danach bedanken wir uns bei unserem Team

Abschied von unserer Crew


Guide Pauli, Koch Afrikan, Waiter Baltasar, Assistant Guide Dismas, Porter David und Samson.

StrolchSusiUnser Koch :-)Zweiter GuideDer Chef unserer CrewErster TrägerZweiter RägerSamson - Träger

Wir verteilen Trinkgelder und Teile unserer Ausrüstung. Alle scheinen zufrieden zu sein.
Um 10:30 Uhr erreichen wir das Mweka Gate und Pauli ueberreicht uns die Urkunde.
Zum Abschluss trinken wir mit unseren Jungs ein zwei Bierchen und fahren zurueck nach Arusha.
Endlich wieder duschen!

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Kibo-Fazit: 3.8. - 8.8.2005

 

Gefühle: 
Genial, dass wir es gemacht haben.

Natur - ein Erlebnis

Höhe - diesmal hakuna matata (kein Problem)

Kraft - erstaunlich reichlich vorhanden ... doch der Kopf bezwingt den Berg.

Gerüche - Es ist erstaunlich, wie wenig Reinigungsbedarf ein Körper wirklich hat, wie viel allerdings der Kopf signalisiert.
Das C4 bis C9 Duftnotenspektrum der Träger allerdings ließ manchmal den Atem stoppen.

 

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