Fotogalerie zur Besteigung hier.

1. Tag
8:30 Uhr - Abfahrt zum Machame-Gate.
Der Kibo ist in Wolken gehuellt.
10:00 Uhr Ankunft im Ort Machame
Wir kaufen noch etwas Proviant (Schokolade, Glukose und Wasser) in einem kleinem Shop. Schraeg gegenueber ist der Fleischerladen, es wurde gerade frisch geschlachtet. Der Geruch ist ekelerregend. Im Dorf bauen die Menschen Bananen und Kaffee an. Es gibt genug Wasser am Fusse des Berges ... alles ist sattgruen.

10:30 Uhr: Ankunft am Gate

Am Machame Gate

Vor dem Tor warten viele Traeger auf einen Job. Unser Guide Pauli kennt seine Favoriten und schnell werden die Lebensmittel sowie die Ausruestung verteilt.

11:10 Uhr Start
Hoehe ueber NN 1800m. Die Sonne scheint.
Wir wandern durch einen sagenhaften Bergregenwald. Von den Baeumen haengen lange Baerte (Flechten) herab.
Hochnebel kommt auf, die Route wird matschiger, aber das Laufen faellt leicht.
Es geht stetig bergauf, vorbei an Farnen, Seggen und Orchideen.

Segge

Die Sonne bezwingt den Nebel allmaehlich. Lichte Stellen in den Baumkronen geben den ersten Blick zum Kibo frei und dieser erscheint zum Greifen nah.

Kibo

Den Weg bis zum Machame-Camp auf ca. 2950 mNN geniessen wir noch ohne groessere Anstrengung ...
Kurz vor dem Camp veraendert sich die Vegetation. Der Regenwald weicht einer Heide- und Moorlandschaft.
Wir geniessen noch zwei sonnige Stunden mit Blick auf den Gipfel des Kibo. Die sternklare Nacht verspricht kalt zu werden.
Wir freuen uns auf das kuschelige Zelt und unsere Schlafsaecke.

Zelt

2.Tag
Um 9 Uhr verlassen wir das Camp. Die ersten knapp 3 Stunden gehen steil bergauf, vorbei an Erikagewaechsen, Strohblumen, Gladiolen und anderen Korbbluetlern.

Die Vegetation wird flacher ... Senecien und Lobelien gesellen sich hinzu. Der Weg ist felsig und gut begehbar.


Lunchpoint auf ueber 3600mNN ... wir geniessen den Blick auf die Shira-Spitzen und den Gipfel.
Ein Stunde spaeter erreichen wir das windige Shira-Camp auf 3850 mNN.
Leichte Mattigkeit macht sich breit, sonst fuehlen wir uns gut.
Es bleibt noch Zeit zum Schreiben, Lesen und Geniessen der grandiosen Gegend.

Ein toller Sonnenuntergang und die Abenddaemmerung mit dem Blick auf den Mount Meru runden den Tag ab.

3.Tag
Shira Camp - Baranco Camp
Die Nacht ist windig, das Zelt steht.
8:55 Uhr: Wir brechen auf.
Der starke Wind stoert ein wenig, die Regenjacken kommen zu ihrem ersten Einsatz.
Gemaechlich steigt der Pfad ueber einen felsigen sandigen Sattel. Die Gegend erscheint unwirtlich. Ab und an kaempfen sich sich ein paar letzte Graeser und Strohblumen durch. Flechten krallen sich an den Steinen fest.

Der heutige Tag wird als Aklimatisationstag angesehen. So ist unser erstes Ziel der sog. Lawa-Tower in 4600 mNN nach drei Stunden erreicht.
Lunchtime 30 Minuten.
Wir fuehlen uns ausgesprochen gut ... fast schon truegerisch gut.
Beim Abstieg macht sich bei Knut ein leichter Druck im Kopf bemerkbar. Wir kreuzen kleine von Gletschern gespeiste Baechlein. Schnell erobern sich wieder Pflanzen das Revier. Nach eineinhalb Stunden bergab, am Ende durch einen Senecienwald, erreichen wir das schoene Baranco-Tal mit dem Camp.
Die Sonne kaempft mit dem Nebel und verliert.

4. Tag
Der Morgen empfaengt uns mit Frost.
Die Breafast, eine erste zu erklimmende Steilwand wartet direkt nach dem Breakfast. Sie wird unter den Traegern gefuerchtet, da es hier schon einige Unfaelle gab.
Durch eine Geroellwueste geht es die naechsten drei Stunden bergauf-bergab zum Karanga Camp - Lunchtime.
Wir umgehen den Kibo heute auf seiner Suedseite. Auf 4600 mNN erreichen wir nach weiteren zweieinhalb Stunden das Barafu Camp in den Felsen.
Die Vorbereitungen auf den naechtlichen Gipfelsturm werden schnell erledigt. 17:30 Uhr Abendessen und Nachtruhe.
Um 23:20 ruft der Berg.

Auftsieg:
Um 0:22 Uhr starten wir.
Mit gemaessigter Steigung und wenig Wind, ca. 5 Grad C und leichten Kopfschmerzen kommen wir gut voran, mal felsiger Untergrund mal staubige Asche im Wechsel. Der steilere Auftsieg beginnt nach einer Stunde ... die Karavane zieht weiter (Pauli, Susan, Knut und Dismas).
Es wird kaelter, windiger und wir gewinnen schnell an Hoehe, der Orion begleitet uns am naechtlichen Himmel.
Nach 4 3/4 Stunden ist der Kraterrand bzw. der Stella Point auf 5700mNN erklommen. Fast schon zu einfach scheint das Ganze. Nach einer Teepause erreichen wir den Uhuru Peak nach 30 Minuten um 5:42 Uhr in 5895 mNN ... der hoechste Punkt Afrikas. Picturetime. Wir sind tatsaechlich eine der ersten auf dem Gipfel an diesem Tag. 

Gipfelfoto

Es ist eisig, Susan's Haende sind kurz vor dem Erfrieren.
Langsam setzt die Daemmerung ein und wir koennen die gewaltigen Gletschermassen und den Mawenzi bewundern.

Furtwengler Gletscher Kibo

Um den Sonnenaufgang geniessen zu koennen ist es zu kalt ... wir sind zu schnell oder zu früh gestartet. Wir spueren die Hoehe in den Koepfen und den Aufstieg in den Knochen, halten uns nicht zu lange auf und beginnen mit dem Abstieg - Sonnenaufgang.
Die Kopfschmerzen werden jetzt heftiger und Susan macht der Staub zu schaffen.
Abgekaempft erreichen wir um 8:30 Uhr das Camp und ruhen eine Stunde.
Nach kurzer Staerkung geht es in das 1600 Meter tiefer gelegene Mweka Camp zwischen Erikas.
14:30 Uhr Ankunft und relaxen im Zelt.
Wir haben es geschafft!

Tag 6 - der letzte Kibotag
7 Uhr Fruehstueck danach bedanken wir uns bei unserem Team

Guide Pauli, Koch Afrikan, Waiter Baltasar, Assistant Guide Dismas, Porter David und Samson.
Wir verteilen Trinkgelder und Teile unserer Ausruestung. Alle scheinen zufrieden zu sein.
Um 10:30 Uhr erreichen wir das Mweka Gate und Pauli ueberreicht uns die Urkunde.
Zum Abschluss trinken wir mit unseren Jungs ein zwei Bierchen und fahren zurueck nach Arusha.
Endlich wieder duschen!

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Kibo-Fazit: 3.8. - 8.8.2005

Gefuehle:
Genial, dass wir es gemacht haben.

Natur - ein Erlebnis

Hoehe - diesmal hakuna matata (kein Problem)

Kraft - erstaunlich reichlich vorhanden ... doch der Kopf bezwingt den Berg.

Gerueche - Es ist erstaunlich, wie wenig Reinigungsbedarf ein Koerper wirklich hat, wie viel allerdings der Kopf signalisiert.
Das C4 bis C9 Duftnotenspektrum der Traeger allerdings liess manchmal den Atem stoppen.