3. Bericht: David-Bocas-Costa Rica
15. Juli: Busfahrt Panama - David
Regen Regen Regen - scheinbar ein ganzes Land im Grauschleier.
Ein 7-stündiger Bustag auf der Interamerika ohne besondere Höhepunkte.
David - aufgrund der Wetterlage nur eine Stadt auf der Durchreise. Abends leckeres Essen (der Pazifik ist nicht weit) und eine akzeptable Herberge.
16. Juli: David - Bocas del Toro
Der Himmel klärt sich etwas auf. Wir disponieren aber trotzdem um. Aufgrund der Wetterlage in den Bergen kann die
Baru-Vulkanbesteigung nicht angegangen werden. Es gibt seit mehr als 2 Wochen Dauerregen.
Wir entscheiden uns für eine Fahrt durch gerodetes Hügelland in Richtung karibische Küste.
Der Kleinbus kämpft sich auf der pazifische Seite auf etwa 1100 m üNN in die Kordilleren der Talamanca
bis wir endlich den Bergregenwald erreichen, der an der Küste in Bananenplantagen übergeht. Allein für diese Teilstrecke hat sich der weite Weg gelohnt.
Wir setzen in Almirante mit einem Wassertaxi zur Inselgruppe Boccas del Torre über.
In dieser Ecke ist auch Kulumbus mal an Land gegangen. Der Name Almirante - Admiral erinnert noch heute daran.
Karibische Lebensart und leckeres Seafood aller Art (auch in kreolischer Kochkunst) stehen auf dem Speiseplan.
17.Juli: Red Frog Beach
Wiedermal heiß ... der Stern brennt gnadenlos, kaum Wolken.
Heute lassen wir uns mit einem Boot nach Bastimentos übersetzen und machen eine Wanderung zum Red Frog Beach, dann entlang des Strandes zum Corral (Reef) Beach. Hier verbingen wir einen romantischen Nachmittag im türkisen Naturpool - ganz allein.
Im Hinterland wuchert der Dschungel. Hier ist alles noch naturbelassen.
Keine Red Frogs am Beach aber ein großer deutscher roter Frosch am Abend - Sonnenbrand (tja die Reflektion).
Heute ist eigentlich Besuchertag im hier ansässigen Smithonian Institute, die hier auch den Bestand von Meeresschidkröten untersuchen.
Natürlich haben sich die Besuchszeiten geändert, aber wir erfahren, dass auf der Insel Isla Zapatilla 2 Biologen an einem Meeresschildkrötenprojekt arbeiten.
Leckeres Seafood im Reef-Restaurant beschließt einen gelungenen Tag.
18.Juli: Isla Zapatilla - Bastimentos
Heute schlafen wir gemütlich aus und beginnen den Tag tranquilo.
Unser heutiges Ziel ist die Isla Zapatilla ... wieder benötigen wir ein Boot.
Wir werden von Jeff, einem englisch sprechender Bootsguide (Jeff Smith Tel. 6402786 -> empfehlenswert) angesprochen und handeln einen akzeptablen Tarif aus.
Unterwegs treffen wir eine Delphinmama mit ihrem Baby ... süss! Sie springen im selben Takt.
Auf Zapatilla treffen wir Ramon vom Smithonian Institute. Gemeinsam mit einer Kollegin patroulliert er jede Nacht an den Stränden der Insel.
Er arbeitet hier seit mehreren Jahren im hiesigen Schildkrötenprojekt und wir bombadieren ihn mit unseren Fragen bezüglich seiner Erfahrungen in Schildkrötenprojekten.
Wir werden mit neuen Ideen und auch ernüchternden Informationen konfrontiert, verlassen Ramon aber mit einem guten Gefühl. Es ist schön zu wissen, dass wir nicht die einzigen sind, denen das Überleben dieser alten Spezies viel bedeutet.
Nach einem kleinen Rundgang auf diesem Nationalpark-Eiland fahren weiter nach Salt Creek. Dort git es eine Siedlung von Ngöbe-Indianern, die wir besuchen wollen.
Auf dem Weg kommen wir an einer kleinen mangrovengesämten Bauminsel vorbei, auf der eine ordentliche Population von Dreifingerfaultieren lebt. Die Einheimischen nennen sie lazy monkey :-). Das erste Mal für uns, freilebende Sloth´s zu sehen. Tiefe Verbundenheit in Gedanken an so manches Novemberwochende ... .
Zum Abschluß des Bootstrips lassen wir uns in Bastimentos Old Town absetzen und machen einen Spaziergang.
Ohne spanische Einflüsse geht es hier original karibisch zu ... yamann! Schwarzer Rhythmus schallt durch die Luft.
Fazit: Durch den Einsatz von zwei Menschen gelingt es hier die Insel von Wilderern frei zu halten. Die Anzahl der Meeresschildkröten scheint in den letzten Jahren stabil zu bleiben.
19. Juli: Susans Geburtstag und Reisetag nach Costa Rica.
Überraschend einfach gestaltet sich die Tour von Bocas - Panama nach Manzanillo - Costa Rica.
Wir laufen über die berüchtigte Stahlbrücke von Sixaola nach Costa Rica und lassen uns direkt mit einem Privattransport über eine Holperpiste nach Manzanillo bringen.
Eigentlich wollen wir uns in Gandocca das erfolgreiche Meeresschildkrötenschutzprogramm anschauen, aber in Manzanillo gibt es bereits eine touristische Infrastruktur und es liegt direkt an einem Naturreservat mit wunderschönen alten Ceiba-Bäumen. Schon am Dorfrand, bei unserer Bleibe - Brüllaffen, Tucane, Spechte. Abends feiern wir ganz beschaulich Susans Geburtstag bei einem Caipi und Red Snapper gegrillt.
20.Juli. Besuch des Widecast-Projekts in Gandocca
Wir fahren mit dem Boot nach Gandocca und besuchen das dortige Schildkrötenprojekt.
Das Projekt wird prinzipiell durch Voluntäre getragen, die Geld dafür bezahlen am Schutzprojekt arbeiten zu dürfen. Dieses Geld kommt auch den vor Ort lebenden Bewohnern zugute, so dass diese den Schutz der Meeresschildkröten als echte Einnahmequellen verstehen.
Wir erfahren viel über die die dortigen Techniken, Materialien, Dokumentationen und Aufgabenverteilung der Voluntäre.
Am Schlupfgehege treffen wir auf Paul aus Frankfurt, der hier einige Wochen zum Schutz der Turtles aktiv ist.
Fazit: Hier wird mit viel Aufwand ein scheinbar für den Schildkrötenbestand erfolgreiches Projekt durchgezogen. Die Gelder der unterstützenden Organisationen haben wir nicht gesehen. Das Projekt lebt von den Voluntären, die dafür zahlen hier Naturschutz betreiben zu dürfen. Auch die einheimische Bevölkerung hat etwas Nutzen davon, da die Voluntäre teilweise in privaten Unterkünften lebt.
21. Juli: Tour durch das Waldrefugium von Manzanillo
Die Umgebung von Manzanillo bis Gandocca ist als Naturrefugium ausgeschrieben und gehört sowohl der Regierung wie auch den Anwohnern.
Heute treffen wir uns mit Carlos, einem lokalen Guide und erfahren viel über die Gemeinde Manzanillo, Medikamte aus der Natur und die Tierwelt. 7.30 Uhr starten wir zu dieser 4-stündigen Exkursion durch Primär- und Sekundärregenwald.
Unter anderem sehen wir das Dreifingerfaultier, Affen, Schlangen, Eidechsen, viele Spinnen, mehrere Arten von Tukanen, Spechten ... und endlich das so heiß ersehnte rote Erdbeerfröschlein - ein Pfeilgiftfrosch (leider in dieser Gegend ohne Blue Jeans, also ohne blaue Beine).
Nach einem späten aber exellenten Frühstück (INTEGRALBROT!!!) bei einem Franzosen geniessen wir nach etwas Lesezeit den Sonnenuntergang am Strand. Anschliessend - was sonst - Red Snapper vom Grill.
Die nächsten Tage verbringen wir in Porto Viejo und Tortuguero ... doch davon mehr nächsten Reisebericht.
Susan und Knut
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