5. Reisebericht 2014: Ungarn (Szedegin, Plattensee) - Wien und Rückfahrt
Ungarn - Gulasch in Szeged(in)
Vor der Grenze werden die letzten Lei in Diesel eingetauscht und wir nähern uns der drittgrößten Stadt Ungarns - Szeged(in).
Da es bereits Nachmittag geworden ist (wir fahren konsequent mautfrei und ohne Autobahn) und uns Szeged immer besser gefällt,
je weiter wir uns der Innenstadt nähern, beschließen wir hier zu nächtigen.
Außerdem haben wir spontan Lust auf Gulasch bekommen, auch wenn das Szegediner Gulasch einen anderen Namensursprung haben soll. Wir lachen uns fast kaputt, als der vorher scheinbar unbekannte Stadtnahme einen Sinn erhält.
Im Tiszan Hotel kommen wir in der Innenstadt unter - kleine Zimmer aber alles sauber.
Das Gulasch mundet und der Absacker im englischen Pub beschließt diese Fahrt ins Blaue. Angenehme Stadt.
80'er Revival - Rückweg
Zu Wendezeiten war Susan bereits am Balaton, gemeinsam waren wir in unserem ersten Urlaub am Neusiedler See.
Beides liegt auf der Strecke - letztendlich wird der Plattensee als Zwischenstation auserkoren.
Es geht im flachen Ungarn entlang vieler Felder mit Sonnenblumen, Mais (wer hätte das gedacht) zur Abwechslung aber auch Paprika, Tabak und Kraut und Apfelbaumplantagen. Vorbei an kleineren Seen mit Schilfgürteln. Nettes gemütliches Landleben.
Es gibt auch wieder Weinanbau.
Da wir den Minicamper bislang nur 3 Tage in Slowenien im Einsatz hatten und das Wetter die nächsten Tage hier sehr angenehm sein soll, suchen wir einen netten Campingplatz und einen Stellplatz mit See- und Schilfblick.
Ende August endet hier so langsam die Campingsaison. Ein Campingplatz ist bereits geschlossen und einige Sanitäranlagen werden von den Betreibern auch allmählich stillgelegt.
So können wir hier bei bestem Wetter entspannte, ruhige letzte Tage verbringen und gammeln ein wenig rum. Lesen, Sonnen, Baden und Schreiben versteht sich. Relativ wenige Menschen, dafür Enten und Schwäne.
Wien
Nach drei Tagen zieht es uns Edelcamper (wie mein Schwiegervater ironisch anmerkt) noch einmal ins Hotel.
Susan war noch niemals in Wien :-) also ab ins Kaffeehaus.
Regnerisch empfängt uns die Metropole aber im Kaiserin Elisabeth Hotel ist es kuschelig.
Der Rundgang mit Regenschirm lässt irgendwie keine allzu große Freude aufkommen, aber die Original Sachertorte im Café Sacher entschädigt. Da der Himmel auch am nächsten Morgen noch inkontinent ist, entschließen wir uns für die direkte Heimreise. Diesmal mit Vignette (alles ist sowieso grau in grau, kaum Sicht) direkt via Ösi-Autobahn mit Zwischenstopp im schönen Passau.
Fazit: Nach den vielen Reisen auf anderen Kontinenten überrascht Europa vor allem durch die extreme Dichte an tollen Städten, Dörfern und Naturschönheiten. Sehenswürdigkeiten sind an jeder Ecke zu entdecken.
Auf etwa 5100 Kilometer Fahrtstrecke haben wir viele verschiedenste Eindrücke sammeln können. Die bereisten Landstriche Südosteuropas überraschen uns aber auch kulturell mit wiederum vielen Ähnlichkeiten zu unseren Lebensgepflogenheiten.
Europa ist wirklich näher, als man es manchmal glaubt.
Unsere Supermarktketten sind jedenfalls schon lange angekommen. Von Lidl über Penny, Kaufland, dm bis Müller und OBI – alte Bekannte. Man verkauft dort sogar deutsche Butter... .
Dacia, Lada und auch der Trabant sind immer noch Teil des Straßenbildes besonders in Rumänien und Ungarn. Vieles erinnert übrigens an Ostzeiten.
Unser geistiger Speicher ist gefüllt mit all diesen vielen Bildern und mehr Input wäre momentan kaum noch zu verarbeiten.
Schlussendlich freuen wir uns sehr, dass wir wieder ins hessische Dieburg, unser Zuhause hineinrollen.
Wir hoffen, unsere Schilderungen interessieren und animieren unsere Leser ebenfalls mit offenen Augen durch die Welt zu reisen - ob nun in die nähere Umgebung oder in entlegene Gegenden.
Susan und Knut
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