Letzter Reisebericht unserer Reise 2013
Roatan- Westend
Die Insel steht, wie schon erwähnt, als Hauptreiseziel vieler Hondurasurlauber ganz oben auf der Favoritenliste.
Sogar Flüge direkt aus Rom landen auf dem inseleigenen Flughafen. Die meisten Urlauber kommen dann direkt in den Sterne-Resorts in West Bay und anderen Buchten unter. Wir setzen mit der Fähre (1h 15min) vom Festland über, von La Ceiba. Problemlos.
Wir residieren am Strandabschnitt Westend, im Osten von Roatan, nördlich von West Bay ... alles noch wirklich relativ beschaulich und in der Nebensaison angenehm.
Die erste Nacht verbringen wir im Posada Arcos Iris, Cabanas/Zimmer im etwas dunklen Garten inkl. kleiner Küchenzeile. Wir kaufen Gemüse und Mozarella, unsere erste eigene Salatkreation hier. Ganz nett aber irgendwie sind wir umtriebig.
Nach einer ersten Erkundung checken wir die verschiedenen Diveshops.
Wir wollen im Wasser nicht mit hundert Menschen Polonaise tanzen ... und finden am südlichen Ende bei Titaˋs Pink Sea Horse Bar eine ruhige Unterkunft am Beach mit einer kleinen Tauchschule (Sueno del Mar). Das Umfeld gefällt uns. Schönes Zimmer mit Meerblick, die Bargäste sind lustige, sympathische, ältere Leutchen (unserer Alter und plus). Gute Gespräche.
Die nächsten Tage verbringen wir mit Tauchen am relativ reichen Riff vor Westend und West Bay.
Grünen Moränen, Adlerrochen, Stachelrochen, Echten Karettschildkröten, großen Langusten, Plattfischen und vielem anderen Riffgetier begegnen wir mit viel Freude und Respekt.
Die Abendessen nehmen wir oft auf einsamen langen Stegen, die weit ins Wasser reichen, zu uns. Teilweise ist der Nachthimmel sternenklar. Der Abendstern ist gut als erster am Firmament zu sehen. Der große Wagen sinkt in Richtung Nachtisch. August: Sternschnuppenzeit.
Walhaie- und Fischfangtour
Eines Abends kommt JoJo, ein Bootsmann vom Anthoney Kees Resort vorbei und erzählt uns, er hätte in den letzten 5 Tagen Whalesharks gesehen. Bereits in Kenia 2005 haben wir vergeblich versucht den großen Planktonvertilger zu sichten. Zudem hat JoJo morgen seinen freien Tag ... der Trip ist gebongt.
JoJo kommt pünktlich um 10 Uhr, außerdem begleitet uns Tony, ein ortsansässiger Amerikaner (ein Barbesucher natürlich). Zuerst mal tuckern wir mit seiner Nußschale mit Außenborder zum nächsten Minimarket, um Bier und Eis (Fisch muss gekühlt werden......:-) ) zu besorgen.
Dann geht es aufs offene Meer, diverse Hochseeangeln mit unterschiedlichen Ködern werden ausgeworfen. Coole Sprüche vom Bootsmann und das erste Bier zischen gut.
Kurzum ... mehr als 2 Stunden Wellen schaukeln, Blicke, die in die Ferne schweifen, Spaß, aber am Ende zappelt weder ein Fisch am Haken noch wird der größte Fisch gesehen.
Trotzdem ein netter Ausflug. Die Küste von Sandy Bay kennen wir jetzt auch. Es sollen sich wohl zur Zeit drei Walhaie rund um Roatan aufhalten. Immerhin in der Nähe.
Mopedtour
In Westend kann man Roller oder 200ccm Mopeds ausleihen ... also auf zur Inseltour.
Da wir die nächsten Tage nochmal einen Ortswechsel brauchen, nutzen wir das Moped auch gleich, um uns eine nette neue Bleibe zu besorgen.
Richtung Westbay kennen wir nun fast jede kleine Bucht ... finden aber nicht das Richtige für unseren Geschmack.
Am Ende reservieren wir bei Forsters eine nette Hütte, am äussersten Ende des Strandes... aber weiter zur Inseltour.
Roatan ist überraschend größer als erwartet. Nach dem Stop in West Bay machen wir einen Halt in Coxen Hole. Lunchtime mit Lobsterschwänzen.
Danach geht es vorbei am Flughafen, über French Harbour zum eher nordöstlich gelegenen Garifunadorf Punta Gorda, eine der ersten Siedlungen gestrandeter Sklaven, der Insel. Wir überfahren fast einen gestreiften Basilisk.
Am Strand gibt es Livemusik und Kaltgetränke. Alle sind gut herausgeputzt, besonders einige Frauen und die Kinder. Es wird getanzt. Die Wurzeln aus Afrika lassen dabei mehr als grüßen.
Alles wirkt sehr entspannt hier ... wir fühlen uns willkommen, sitzen einfach mit dabei, nicht mehr und nicht weniger und tauchen mit ihrer Musik in ihre Kultur ein.
Hat uns sehr gut gefallen.
Wir kommen gesund zurück ... gut so, denn eine Versicherung gab es nicht zum handbeschlagenen Mietvertrag dazu.
West Bay:
Hier ist der Strand das Argument.
Sichelförmig umgibt der weisse Sand das ruhige, türkise Planschwasser ... in 15 Minuten Schlenderschritt abgelaufen.
Dieser Weg führt abendlich direkt zum Sundowner am felsigen Südende ... die Retoure erfolgt dann via Einkehrschwung zum Seafooddinner am Beach.
2 weitere, entspannte Tage mit Tauchen und Genießen... hier sind wir richtig.
Der Tauchgang mit Maria gestaltet sich spannend. Der Blue Channel bietet teilweise röhrenförmige Gänge und Tunnel durch Gestein und Korallen. Unsere Tauchfähigkeiten werden auf die Probe gestellt. Außerdem 67 Minuten unter Wasser.
La Ceiba oder im Zeichen des Denguefieber:
Die honduranische Regierung hat zwischenzeitlich den Notstand wegen einer grassierenden Dengue-Fieber-Epidemie ausgerufen ... wohl hauptsächlich in Ballungsgebieten des zentralen Hochlandes. Was soll der besorgte Schwiegersohn da machen? ....und die Schwiegertochter?
Die restlichen Tage bis zum Flug müssen also möglichst risikofrei und angenehm vertrieben werden.
Irgendwie wird aber in der Presse das Thema nicht angesprochen ... kein Einheimischer ist informiert und falls es Dengue gibt, dann gerade nicht hier, sondern immer im nächsten Ort ... das wäre dann Tela, unser nächstes Reiseziel. Toll!
Aber auch in Tela erst mal Fehlanzeige. Also einfach möglichst keine Stiche, DEET läßt grüßen.
Tela
Mit dem Bus ist es nicht weit von La Ceiba nach Tela, einer gemütlichen kleinen Stadt mit dem wohl schönsten Stadtstrand der Festlandkueste und netten Restaurants.
Tela sollte man aber Telapia nennen, denn in fast allen Fischrestaurents wird kein Meeresfisch, sondern der asiatische Süßwasserfisch angeboten. Unglaublich ... das Meer vor der Tür. Gibt es keine Fische oder keine Fischer mehr?
Wir vertreiben uns die Tage mit diversen Tagestouren.
Der Nationalpark Punta Sal, das Garifunaörtchen Trionfo de la Cruz mit Strandbesuch und der botanische Garten (inkl. freilebenden Tucan) bieten allerlei Zeitvertreib.
Nun geht es aber zum Flieger ... mit Iberia von San Pedro Sula via San Salvador, Madrid nach Frankfurt.
Mal sehen, ob alles glatt läuft.
.... Madrid:
Wir haben Verspätung und es sind noch 40 Minuten bis zum Flug nach Frankfurt ... nassgeschwitzt kommen wir gerade noch in den Flieger.
Für Ältere oder unfitte Menschen nicht zu schaffen!
Frankfurt:
Nach 17 Stunden warten bereits die glücklichen Schwiegereltern ... die Rucksäcke kommen tagsdrauf ... sie haben den Sprint in Madrid nicht geschafft.
Fazit (zu Honduras)
Überraschend gut informiert sind fast alle honduranischen Männer über den deutschen Fußball ... im Fernsehen werden wöchentlich Spiele der Bundesliga live übertragen.
Auch deutsche Autos sind bei den sehr freundlichen Menschen beliebt.
Als absolutes Highlight empfanden wir die Mayaruinen von Copan und sollten besucht werden, wenn man Guatemala, Belize, El Salvador oder Honduras bereist.
Für Vogelfreunde sollte der lohnende Stop am Yojoa See nicht fehlen und Tauchanfänger können zweifellos in Roatan oder Utila relativ günstig ihren Schein machen.
Allerdings sind uns die Sandfliegen auch 12 Tage später noch juckend in Erinnerung geblieben ... diese Plagegeister sind nicht zu verachten, wenn man einen ruhigen Inselurlaub plant. Die Riffe und die Tierwelt leidet unter den vielen Tauchern, aber noch kann man viel Riffgetier erleben.
Susi und Strolch
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